Mehr Erschöpfung und Arbeitsdruck bei der Computerarbeit

Wer häufig an der Grenze der eigenen Leistungsfähigkeit arbeitet, sieht sich oft weiteren psychischen und körperlichen Arbeitsanforderungen ausgesetzt. Betroffene fühlen sich eher belastet und leiden häufiger unter psychosomatischen Beschwerden, wie Müdigkeit, Erschöpfung oder Reizbarkeit. Außerdem berichten sie vermehrt über Muskel-Skelett-Beschwerden, wie Schmerzen im Schulter- und Nackenbereich. Psychosomatische Beschwerden liegen dabei vor den Muskel-Skelett-Beschwerden. Das zeigen Ergebnisse der BIBB/BAuA Erwerbstätigenbefragung 2012 (hier).

Computernutzung gehört in vielen Berufen zum Alltag. Oft bietet die Arbeit mit dem Computer den Erwerbstätigen einen erweiterten Handlungsspielraum, um ihre Arbeit eigenständig zu organisieren. Jedoch geht die berufliche Computernutzung auch häufig mit einem erhöhten Arbeitsdruck einher. Die Ergebnisse der BIBB/BAuA Erwerbstätigenbefragung 2012 legen nahe, dass bestimmte psychosomatische Beschwerden, wie Augenbeschwerden oder emotionale Erschöpfung, in der digitalen Arbeitswelt an Bedeutung gewinnen (Bericht hier). Eine solche Zunahme hatte ich bereits 1980 vorhergesagt (hier).

In welchem Umfang Menschen bei der Arbeit einen Computer nutzen, unterscheidet sich stark nach Berufsgruppen. Hierbei standen einst Personen mit einfachen Tätigkeiten im Vordergrund (Datenerfassung, Schreibarbeit). Heute sind es eher Personen mit höherer Bildung, die betroffen sind. Die digitale Arbeitswelt bietet häufig die Chance eines erweiterten Handlungsspielraums für Menschen wie für Firmen Allerdings birgt sie gleichzeitig das Risiko steigender Anforderungen. Klassische Mittel wie Arbeitszeitbegrenzung oder Pausen greifen nur noch selten. Meine Prognose aus 1980, dass die psychischen Erkrankungen zunehmen würden, beruhte auf einer Hypothese, die schon damals belegt werden konnte.

Bei Tätigkeiten, bei denen eine stärkere Restriktion
des Arbeitsvollzuges erfolgt, ist mit einer Zunahme
von psychischen Erkrankungen zu rechnen.

D.h., es kommt im wesentlichen darauf an , die Arbeit von Restriktionen zu befreien, die vermeidbar sind. Mehr dazu z.B. Arbeiten 4.0 (INQA), Praxisbeispiele (hier)

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